Die Edelmetallmärkte sind nicht immer selbsterklärend. Die Presse oder auch Analysten und Kommentatoren verwenden Fachbegriffe, die manchmal nicht auf den ersten Blick verständlich sind.
Mit unserem Glossar möchten wir Ihnen die Welt der Edelmetalle näher bringen und bei Bedarf leichter verständlich machen.
A
Agio
Auch Prämie oder Aufgeld; wird in Prozent ausgedrückt und gibt an, um wieviel der Marktwert einer Goldmünze deren Metallwert übersteigt. Die Formel für die Errechnung des Agios lautet:
Amalgam / Amalgamieren
Amalgam ist die Bezeichnung für eine Legierung von Quecksilber mit anderen Metallen. Die Amalgamierung mit Gold ist ein Verfahren zur Trennung des Goldes von seinem Umgebungsgestein.
Arbitrage
Ausnutzung von Kursunterschieden in verschiedenen örtlichen Märkten oder unterschiedlichen Terminen.
Augustalis
Erste in Massenauflage geprägte mittelalterliche Goldmünze Europas; sie wurde 1231 von Kaiser Friedrich ll. erstmals in Süditalien ausgegeben und trägt sein Bildnis.
Aureus
Bekannteste römische Goldmünze vor der Einführung des Solidus. Caesar ließ den Aureus erstmals 46 v. Chr. in Massenauflage prägen; sein Gewicht betrug 1/40 eines römischen Pfundes, das entspricht 8,19 Gramm.
Assay
Bezeichnet den Vorgang der Prüfung der Feinheit von Edelmetallen.
Au
Chemisches Symbol für Gold, Abkürzung der lateinischen Bezeichnung Aurum für Gold.
B
Backwardation (engl.) = Terminabschlag
Ein Markt befindet sich in Backwardation, wenn der Terminpreis für zukünftige Lieferung eines Edelmetalls unter dem Preis für sofort lieferbare Ware liegt; Gegenteil von Contango.
Baisse (franz.)
Sinkende Kurstendenz an der Börse; wer im Termingeschäft à la baisse, d.h. auf ein Fallen der Kurse spekuliert, ist ein Baissier, oder Bär (von engl. bear)
Baisseengagement
Im Börsen-Termingeschäft die in der Hoffnung auf ein Fallen der Kurse eingegangene
Verpflichtung zur Lieferung der auf Termin verkauften Wertpapiere oder Ware.
Barren
In Form gegossene oder geprägte Edelmetalle in verschiedenen Formen. Gold- und Silberbarren waren vor der Einführung der Münzen ein beliebtes Zahlungsmittel; sie behielten diese Eigenschaft parallel zu den jeweiligen Münz- und Notensystemen bis heute.
Bear (engl.)
In der angelsächsischen Börsensprache das Sinnbild für fallende Kurse. Als bear (Bär) bezeichnet man jemanden, der auf fallende Kurse spekuliert. s. a. Bull für steigende Kurse.
Bearish
Eigenschaftswort, abgeleitet von bear. Eine Marktkonstellation, ein Ereignis oder die
Erwartungen der Marktteilnehmer können bearish sein, was bedeutet, dass sie auf fallende Kurse setzen.
Berggold
Alte Bezeichnung für Gold aus primären Lagerstätten, z.B. Quarzgängen, Konglomeraten usw. Berggold kommt immer gediegen, d.h. metallisch vor, kann aber in
kleinsten Gesprengseln im Gestein eingebettet sein. Im Gegensatz dazu gibt es Gold aus sekundären Lagerstätten wie z.B. Flussgold.
BIZ
Bank für Internationalen Zahlungsausgleich in Basel (engl. BIS-Bank for International
Settlements). 1930 von der Schweiz, Belgien, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, Italien und Japan errichtet. Die BIZ ist die „Zentralbank der Zentralbanken“. Ihr gehören rund 60 Zentralbanken und vergleichbare Institutionen an. Zu den Hauptaufgaben gehören die Verwaltung von Teilen der Währungsreserven der Zentralbanken, die Koordination im Bereich Geld- und Währungspolitik, Behandlung von Fragen der Bankenaufsicht und des Finanzsystems.
Bimetallismus
Altes Geld- und Währungssystem, das auf zwei gesetzlichen Währungsmetallen (in
der Regel Gold und Silber) beruht.
Blanks (engl.)
Blanks – im deutschen Ronden – sind Rohlinge für die Münzherstellung.
Blattgold
Nur in Handarbeit herstellbare Goldfolien von ca. 1/10.000 mm Stärke, die bereits für
die grünen Teile des Lichtspektrums durchlässig sind. Blattgold wird durch Hämmern aus dünnem Goldblech unter Zwischenlage von Goldschlägerhaut hergestellt und praktisch nur für die Blattvergoldung benutzt.
Blattvergoldung
Eine sehr alte Technik der Oberflächenveredelung für metallische und nichtmetallische Gegenstande. Zur Blattvergoldung wird Blattgold auf die zu vergoldende Fläche aufgebracht und aufgerieben. Das Verfahren wird heute noch in der Buchbinderei (Goldschnitt, Goldprägung von Ornamenten und Schriften sowie im Kunstgewerbe und bei der Restauration von Kunstwerken angewendet.
Bretton Woods
Kurort im US-Bundesstaat New Hampshire. 1944 fand hier eine internationale Währungskonferenz statt, auf der ein neues Währungssystem für die Nachkriegszeit
beschlossen wurde. Gold war in diesem Währungssystem Reservemedium, über den
US-Dollar auch Wertbestimmungsfaktor für alle Währungen und Verrechnungseinheit.
Briefkurs
Kurs, zu dem Edelmetall verkauft wird; Gegenteil von Geldkurs, für den Edelmetall angekauft wird.
Britannia
Anlagemünze in Gold und in Silber aus Großbritannien, herausgegeben von der Royal Mint. Erstmals 1987 erschienen und damit die erste europäische Anlagemünze. In der goldenen Ausführung von Beginn an in vier verschiedenen Größen erhältlich. Seit 2013 aus Feingold hergestellt, davor hatten die Münzen wie der berühmte Ahnherr Sovereign einen Feingehalt von 916,66 (22 Karat).
Broker
Makler an den Warenbörsen, welcher gewerbsmäßig als Vermittler in eigenem Namen,
aber für Rechnung seiner Kunden, Käufe und Verkäufe an der Börse gegen Kommission abschließt.
Bull (engl.)
In der Börsensprache das Sinnbild für jemanden, der auf steigende Kurse spekuliert. Als Bulle (Stier) bezeichnet man jemanden, der auf steigende Kurse spekuliert.
Bullion
Edelmetall in Barren oder Plättchen mit einer Feinheit von mindestens 995 Tausend-
steln.
Bullion coins
Ausdruck für zeitgenössische, in großer Anzahl geprägte Goldmünzen, welche mit
einem relativ geringen Aufpreis auf dem Goldwert auf den Markt gebracht werden und vorwiegend zu Anlagezwecken als Alternative zu Barrengold gehandelt werden.
Bullish
Eigenschaftswort, abgeleitet von Bull, Eine Marktkonstellation, ein Ereignis oder die
Erwartungen der Marktteilnehmer können bullish sein, was gleichbedeutend mit hausseträchtig ist. Sie setzen also auf steigende Kurse.
C
Carat (mit c)
Maßeinheit für Edelsteine, nicht zu verwechseln mit Karat, der Maßeinheit für Gold
Centenario
Mexikanische Goldmünze mit einem Nennwert von 50 Pesos. Erstmals 1921 anlässlich
der Hundertjahrfeier der Unabhängigkeit ausgegeben und in der Folge bis 1931 als
Kurantmünze geprägt. Seit 1943 gibt es wieder offizielle Neuprägungen.
Chart
Nach verschiedenen Gesichtspunkten aufgebaute grafisch-statistische Darstellungen des Kursverlaufs von Edelmetallen. Aus bestimmten charakteristischen Formationen versuchen die Marktanalytiker (auch Chartisten genannt), Schlüsse über die künftige Kursentwicklung zu ziehen. Der direkte Einfluss der Chartisten auf die Preiserwartungen und letztendlich auf die Preisfindung ist in den letzten Jahren eher gesunken, speziell bei Edelmetallen aber immer noch auffällig.
China Panda
Der Panda ist eine Anlagemünze aus Feinmetall, die seit 1982 von der Volksrepublik China herausgegeben wird. Aktuell werden Münzen aus Gold und Silber hergestellt, früher zeitweise auch aus Platin und Palladium. Bemerkenswert bei den Panda-Münzen war der im Jahr 2015 vollzogene Umstieg von dem bei Anlagemünzen üblichen, auf Unzen basierenden Gewicht auf solche, die auf runden Grammzahlen basieren.
Commission House
Amerikanische Form der Maklerfirma, welche gewerbsmäßig als Vermittler in eigenem Namen, aber für Rechnung eines Kunden, Käufe und Verkäufe an der
Börse gegen Kommission abschließt.
Commodity Exchange Incorporated (COMEX)
Bedeutende Warenterminbörse in New York, wichtiger Handelsplatz für Gold und Silber, früher vor allem als Präsenzbörse, heutzutage mit Handel fast rund um die Uhr in elektronischer Form.
Contango
Bezeichnet den Aufschlag von Terminpreisen gegenüber dem Preis für sofort lieferbare Ware; der Begriff wird vorwiegend im Metallhandel verwandt; siehe auch Backwardation.
D
Double Eagle
Amerikanische Goldmünze mit einem Nominalwert von 20 Dollar. Die Bezeichnung leitet sich vom amerikanischen Wappentier, dem Adler ab, welcher auf den meisten US-Goldmünzen in irgendeiner Form im Münzbild erscheint.
Dukaten
Ursprünglich aus Venedig stammende und dort als „Zecchine“ bekannte Goldmünze von besonders hohem Feingehalt; sie verbreitete sich von dort vor allem in Deutschland, Osterreich, Böhmen und den Niederlanden. Aus neuerer Zeit bekannt sind die offiziellen österreichischen Nachprägungen des einfachen und vierfachen Dukatens, einer sog. Handelsgoldmünze, welche seinerzeit vor allem im Verkehr mit den Levantestaaten Verwendung fand.
E
Eagle
Amerikanische Goldmünze mit einem Nominalwert von 10 Dollar. (siehe auch Double Eagle)
Edelmetalle
Metalle, die sich durch besondere chemische Beständigkeit auszeichnen. Dazu werden gerechnet: Gold, Silber, Platin, Palladium, sowie die“ kleinen“ Platinmetalle Rhodium, Ruthenium, Iridium und Osmium.
Escudo (span.)
Spanisch: Schild; wichtigste Goldmünze (ca. 3,3 g; 850 fein) Spaniens und Spanisch-
Amerikas bis ins 19. Jahrhundert.
F
Farbgold
Sammelname für farbig getönte Goldlegierungen, wie z. B. Rotgold, Roségold, Weißgold, die in der Schmuckherstellung verwendet werden. Farbgolde entstehen durch wechselnde Legierungsanteile von Silber und Kupfer; die Farbskala geht vom Kupferrot über Rosa, Gelb, Blassgelb, Weiß bis hin zu grüngelben Tönen.
Feingewicht
In einem Goldbarren oder einer Goldmünze effektiv enthaltenes reines Gold. Es wird errechnet, indem man das Roh- oder Bruttogewicht mit der Feinheit multipliziert.
Feinheit oder Feingehalt
Wird in Tausendsteln ausgedrückt und gibt an, wie viele Tausendstel reinen Edelmetalls in Barren und Münzen enthalten sind. Die handelsüblichen Feinheiten für Goldbarren sind 995,999 und 999,9 Tausendstel. Siehe auch Karat.
Feinunze
Angelsächsische Gewichtseinheit für Edelmetalle, wird abgekürzt oft als Unze bezeichnet.
Eine Feinunze hat ein Edelmetallfeingewicht von 31,10348079 g. Ein Kilogramm Feinmetall besteht aus 32,1507425 Unzen.
Feuervergoldung
Ältestes Verfahren zur Oberflächenveredlung metallischer Gegenstände mit Gold. Bereits die alten Ägypter, aber auch die Etrusker benutzten diese Technik, bei welcher der zu vergoldende Gegenstand in eine Schmelze von 1 Teil Gold auf 2 Teile Blei getaucht und nach dem Abtropfen erhitzt wird. Bei der Erhitzung verdampft das Blei. Durch mehrmalige Wiederholung bildet sich eine gut haftende und immer stärker werdende Goldauflage.
Fixing, Londoner Fixing
Seit 1919 (im Falle von Gold) fand in London das sog. Fixing statt, bei dem zuletzt zweimal täglich ein offizieller Preis für Gold und einmal täglich für Silber festgelegt wurde. Die Methodik des Fixings wurde nach Manipulationsvorwürfen im Jahr 2015 abgeschafft und durch den ebenfalls zweimal täglich ermittelten LBMA Gold Price ersetzt.
Flussgold
Gold in sekundärer Ablagerung, das durch Auswaschen von Flussgeschiebe gewonnen wird. siehe auch Berggold
Forward (engl.)
Termingeschäft. Lieferung und Zahlung des Edelmetalls liegen in mindestens drei Werktage in der Zukunft.
Futures Market
Bezeichnung für Warenterminbörsen, an denen Rohstoffe mit Hilfe von standardisierten Kontrakten gehandelt werden..
Fort Knox
Militärbasis im US-Staat Kentucky. In Fort Knox ist ein Großteil der US-Goldreserven gelagert.
G
Gelbgold
Legierung bestehend z.B. aus 750 Teilen Gold, 125 Teilen Silber und 125 Teilen Kupfer.
Geldkurs
Kurs, zu dem Edelmetall angekauft wird; Gegenteil von Briefkurs.
Gold
Chemisches Element (Metall), Zeichen Au, Ordnungszahl 79 im Periodischen System der Elemente; Atomgewicht 197,2; spezifisches Gewicht 19,32; Schmelzpunkt 1063 Grad Celsius; Siedepunkt 2960 Grad Celsius; in reinem (gediegenem) Zustand intensiv gelbe Farbe, in ganz dünner Auswalzung (bis 1/10.000 mm möglich) grün durchscheinend. Gold ist chemisch sehr beständig, es löst sich nur in Königswasser und Säuremischungen, die naszierendes Chlor entwickeln, sowie in verdünnten Lösungen von Alkalicyaniden.
Hauptsächliche Verwendung als Schmuck-, Investment- und Währungsmetall. Industrielle Anwendungen machen nur etwa 10 % der jährlichen Nachfrage aus.
Goldautomatismus
Im Zeitalter der Goldwährungen funktionierender Mechanismus zum automatischen
Ausgleich der Zahlungsbilanz: bei Exportüberschüssen fließt der Notenbank Gold zu,
die Preise steigen, und der Export wird gedrosselt. Umgekehrt fließt bei Importüber-
schüssen Gold aus der Notenbank ab, die Preise sinken, und der Export wird gefördert.
Goldextraktion
Gesamtheit der chemisch-technischen Verfahren zur Gewinnung von Gold aus
Gestein mit geringem Metallgehalt. Die wichtigsten Goldextraktionsverfahren sind die
Amalgamierung und die Zyanidierung.
Goldmark
In der Inflation nach dem Ersten Weltkrieg in Deutschland gebräuchliche, feste Rechnungseinheit; sie entsprach der Vorkriegsmark. Eine Goldmark entsprach 0,358432 g Feingold oder 10/24 Golddollar. Die 1924 eingeführte Reichsmark basierte auf dem
gleichen Wert.
Goldpool
An dem 1961 in London geschaffenen Goldpool beteiligten sich Zentralbanken der USA, Großbritanniens, Frankreichs, der Bundesrepublik Deutschland, Italiens, Belgiens, der Niederlande und der Schweiz mit der Zielsetzung, den offiziellen Goldpreis von 35 $/OZ zu verteidigen. 1968 aufgelöst.
Goldpool (Züricher)
Der „Schweizerische Bankverein“, die Schweizerische Kreditanstalt“ und die „Schweizerische Bankgesellschaft“ bildeten den sog, Züricher Goldpool, der Dritten gegenüber mit einer einheitlichen Preisquotierung auftrat.
Goldprobe, Goldprüfung
Bezeichnung für das wohl älteste bekannte Verfahren zur Prüfung des Feingoldgehaltes. Der mit Königswasser benetzte Prüfling hinterlässt auf aus einem schwarzfarbigen Stück Stein, dem sog. Probierstein, eine Farbspur. Durch Vergleich mit den Farbspuren geeichter, verschieden hoch legierter Probennadeln kann auf den Feingoldgehalt des Prüflings geschlossen werden.
Goldwährung
Eine Metallwährung, bei der zwischen dem Wahrungsmetall Gold und der jeweiligen Geldeinheit ein gesetzlich festgelegtes, gleichbleibendes Austauschverhältnis besteht. Eine solche Goldwährung gibt es oder gab es in (Länder aufzählen)-
Good Delivery Barren (Standardbarren)
Good Delivery Barren sind im Rahmen der von den Organisationen LBMA (für Gold und Silber) und LPPM (für Platin und Palladium) verfassten Spezifikationen von qualifizierten („gelisteten“) Scheideanstalten hergestellte, standarisierte Edelmetallbarren. Beim Gold verfügt ein LBMA konformer Standardbarren in der Regel ein Gewicht von ca. 400 Unzen (ca. 12,5 kg), beim Silber sind es 1,000 Unzen (ca. 31,10 kg); siehe auch Good Delivery Liste.
Good Delivery Liste
Die Good Delivery Liste wird von der London Bullion Market Association (LBMA) geführt. Die Liste umfasst die von der LBMA als qualifiziert geführten Scheideanstalten, deren Gold- und Silberbarren durch die Einhaltung strenger Anforderungen in Bezug auf Größe, Gewicht, Kennzeichnung und Feinheit für die Abwicklung von Edelmetallgeschäften auf dem wichtigsten Edelmetallhandelsplatz London qualifiziert sind. Die den Spezifikationen für die Good Delivery Liste entsprechenden Barren sind aaber nicht nur in London akzeptiert, sondern werden weltweit im Goldhandel akzeptiert.
Granalien
Rundliche Goldkörner verschiedenen Durchmessers, die häufig als Rohmaterial in der Schmuckherstellung verwendet werden. Ihre Herstellung ist einfach und war bereits den Etruskern bekannt: Flüssiges Gold wird dazu tropfenweise in einem rotierenden Wasserbad abgeschreckt.
H
Handelsmünze
Münze, welche ein Land nicht für den eigenen Zahlungsmittelumlauf, sondern für den Vertrieb nach dem Ausland prägt. Typische Vertreter unter den Goldmünzen waren die österreichischen Dukatenprägungen sowie der ebenfalls aus Österreich stammende silberne Maria-Theresien-Taler. Auch die heutigen bullion coins können dieser Kategorie zugerechnet werden.
Hausse
Anziehen aller oder einzelner Kurse; Haussier ist der auf ein Steigen der Kurse rechnende Spekulant; er kauft Wertpapiere, Währungen oder Waren in der Erwartung, sie bald zu höherem Kurs verkaufen zu können. Siehe auch Baisse.
Hedge(-geschäft)
(engl. hedge = sich decken) Absicherungsgeschäft, um eine preisliche Risikoposition bei Edelmetallen zu neutralisieren. Kann durch ein Kassa- oder auch ein Termingeschäft erfolgen. Bekannt geworden sind Hedgegeschäfte vor allem auch durch Minengesellschaften, die ihre zukünftige Goldproduktion schon zu heutigen Preisen vorab verkaufen und so ihren Cashflow sichern.
I
Initial margin (engl.)
Beim Abschluss eines Termingeschäfts an der Terminbörse zu hinterlegende Sicherheitsmarge. Siehe auch variation margin.
Internationaler Währungsfonds (IWF)
Autonomes Institut der Vereinten Nationen (UNO), 1944 auf der Finanz- und Währungskonferenz in Bretten Woods zusammen mit dem Schwesterinstitut Weltbank als Institution der damals neu geschaffenen Weltwährungsordnung ins Leben gerufen. Der IWF dient u.a. der Förderung der Stabilität des weltweiten Finanzsystems, der Förderung der internationalen Zusammenarbeit in der Währungspolitik, der Behebung von Finanz- und Währungskrisen seiner Mitgliedsländer durch Hilfskredite, der Ausweitung des Welthandels, sowie einer Beobachtung bzw. Überwachung der internationalen Geldpolitik.
Vom 2. Juni 1976 bis 7. Mai 1980 versteigerte der IWF im Zuge der Demonetisierung des Goldes 25 Mio. Unzen Gold. Weitere 25 Mio. Unzen wurden den im IWF zusammengeschlossenen Ländern anhand ihrer Quoten zum Einstandspreis zum Rückkauf angeboten.
Iridium
Chemisches Element (Metall), Zeichen Ir, Ordnungszahl 77 im Periodischen System der Elemente; Atomgewicht 192,2; spezifisches Gewicht 22,56; Schmelzpunkt 1.063 Grad Celsius; Siedepunkt 4.550 Grad Celsius; hauptsächlich Beiprodukt bei der Platinproduktion, wichtigstes Lieferland Südafrika, ausgesprochen selten: jährliche Produktion nur rund 7 Tonnen.
Hauptsächliche Verwendung als Industriemetall, u.a. in der Raumfahrt und in der chemischen Industrie.
K
Karat
Im Gegensatz zum Goldhandel wird in der Schmuckindustrie die Feinheit von Gold in Karat angegeben. Praktisch reines (99,99%) Gold entspricht 24 Karat. Die bei Schmuck üblichen Feinheiten von 18 und 14 Karat entsprechen somit Legierungen, welche 750 bzw. 585 Tausendstel Gold enthalten. Nicht zu verwechseln mit Carat, welches eine Gewichtseinheit (0,2 g) für Edelsteine ist.
Kassapreis/Kassageschäft
Edelmetallpreis/-handelsgeschäft zur sofortigen Erfüllung (am zweiten Werktag nach Abschluss).
Königswasser
Eines der wenigen Lösungsmittel für Gold; wird bei der Goldprobe mit dem Probierstein gebraucht. Königswasser besteht aus einer Mischung von Salz- und Salpeter säure im Verhältnis 1:3 und ist hochgiftig und ätzend
Konglomerate
Eigentlich bedeutet das Wort ‚bunt zusammengewürfeltes Gemisch‘; es wird heute als allgemeiner Begriff gebraucht. Fachsprachlich wird es zur Bezeichnung eines Steingemenges verwendet, in der Geologie Südafrikas insbesondere zur Bezeichnung der goldführenden Schichten aus Gebirgstrümmern am Witwatersrand, einem Höhenzug in den Provinzen Gauteng, North West und Mpumalanga in Südafrika.
Kontrakt
Standardisierte Abschlusseinheit an Waren-Terminbörsen.
Kontraktmonat
Während im loco-London-Markt Terminabschlüsse für beliebige Verfalldaten abgeschlossen werden können, können Abschlüsse an den Warenterminbörsen nur zu feststehenden Fälligkeitsterminen (meist die Monate März Juni, September und Dezember) getätigt werden, wofür sich jeweils unterschiedliche Kurse pro Fälligkeit herausbilden.
Krösus
Als sehr reich bekannter, letzter König der Lydier (6. Jahrhundert v. Chr.), der 546 v. Chr, vom Perserkönig Kyros Il besiegt und unterworfen wurde. Sein Name hat als Bezeichnung für reiche Männer in die Umgangssprache Eingang gefunden.
Krugerrand/Krügerrand
Seit 1967 geprägte südafrikanische Goldmünze mit gesetzlicher Zahlungskraft. In Deutschland ist die Bezeichnung Krügerrand üblich. Das ursprüngliche Feingewicht der Goldmünze: 31,10 g oder 1 Unze. Seit 1980 auch als 1/2, 1/4, 1/10 Unze. Der Krügerrand gehört zur Gruppe der Anlagemünzen bzw. bullion coins. Leicht erkennbar ist der Krügerrand an der leicht rötlichen Goldfarbe, was auf den Kupferanteil hinweist und dazu führt, dass das Raugewicht der Münze höher ist als das Feingewicht. Der Feingehalt der Goldmünze beträgt 916,0 Auf der Vorderseite ist der afrikanische Springbock abgebildet, auf der Rückseite ein Porträt von Paul Kruger abgebildet. Seit 2017 wird der Krügerrand auch in Silber und Platin mit einer Feinheit von jeweils 999/1000 hergestellt.
L
Lateinische Münzunion (LMU)
1865 gegründeter Währungsverband, der Frankreich, Italien, die Schweiz, Belgien und ab 1868 auch Griechenland umfasste. Die nach einem einheitlichen Standard ausgeprägten goldenen und silbernen Kurantmünzen hatten in allen Mitgliedsländern gesetzliche Zahlungskraft. Die LMU wurde 1927 offiziell aufgelöst.
Lator
Gattungsbegriff für die von den Mitgliedsländern der Lateinischen Münzunion herausgegebenen Goldmünzen.
LBMA
s. London Bullion Market Association
Leerverkauf
Wenn ein Händler oder Anleger Edelmetalle, die er gar nicht besitzt, verkauft, ohne diese zu besitzen. Falls er die Metalle am Kassamarkt verkauft, muss er sich das Edelmetall leihen, um die umgehende Lieferverpflichtung erfüllen zu können. Alternativ nimmt er einen Terminverkauf, bei dem er hofft, die Metalle vor dem in der weiteren Zukunft liegenden Liefertag günstiger, also mit Gewinn, wieder einkaufen zu können.
Legal tender
Englisch für “Gesetzliches Zahlungsmittel”.
Limit move
An den Terminbörsen ist die höchstzulässige Schwankung eines Kurses gegenüber seinem Vortagsschluss reglementarisch begrenzt Schöpft eine Kursbewegung diesen Spielraum nach oben oder unten aus, spricht man je nachdem von Limit up oder Limit down.
Limit order
Limitierter Auftrag, bei welchem der Auftraggeber den äußersten Preis, zu dem er zu kaufen oder zu verkaufen gewillt ist, vorschreibt.
Liquidation
Glattstellung bzw. Kompensierung eines Terminabschlusses durch eine entsprechende Gegentransaktion auf den gleichen Verfall. Man spricht von Short Liquidation, wenn umgekehrt die Haussiers ihre Positionen verkaufen.
Loco
Eine Preisnennung loco (z.B. „loco London“) bedeutet, dass die Ware spesenfrei am genannten Ort geliefert wird.
London Bullion Market Association (LBMA)
Wurde 1987 als Organisation für den Londoner Goldmarkt gegründet. Setzt die Spezifikationen für die international anerkannten Standardbarren fest, engagiert sich außerdem im Bereich Handelsusancen, Marktregulatorik und Compliance.
London Metal Exchange (LME)
Traditionelle Londoner Terminbörse für NE-Metalle. Wiederholt wurde der Versuch unternommen, an der LME auch Edelmetallkontrakte zu etablieren, allerdings scheiterten entsprechende Versuche in der Vergangenheit an mangelnder Liquidität.
London Platinum and Palladium Market (LPPM)
Handelsorganisation am Londoner Edelmetallmarkt für den Platin- und Palladiumhandel. Gegründet 1987, setzt die LPPM u.a. die Spezifikationen für die Platin- und Palladium-Standardbarren fest.
Long (Position)
Offene Marktposition am Kassa- oder Terminmarkt. Ein Marktteilnehmer geht long oder ist long, wenn er per Kasse oder auf Termin kauft bzw. eine Kaufposition auf Termin hält, in der Hoffnung, später bei gestiegenen Preisen mit Gewinn verkaufen zu können. Siehe auch short.
Lydier
Volk der Antike, das im damaligen Lydien (Kleinasien; heute Türkei) beheimatet war. Die Lydierkönige brachten im 7.Jahrhundert das erste bekannte Münzgold in Umlauf.
M
Maple Leaf
Seit 1980 geprägte kanadische Goldmünze als gesetzliches Zahlungsmittel mit einem Nominalwert von 50 can.-$. Feingewicht der Münze: 31,10 g oder 1 Unze. Seit 1982 auch als 1/4 und 1/10 Unzen-Münze mit 10 bzw. 5 kanadischen-$ Nominalwert. Sowohl der große Maple Leaf, als auch die ,fractional coins“ werden heute in der Feinheit 999,9 gefertigt. Sie gehören zur Gruppe der Anlagemünzen, auch „bullion coins“ genannt. Seit 1988 wird der Maple Leaf auch in Silber ausgegeben, mit einem Gewicht von 1 Unze und einem Nennwert von 5 CAD. Von 1988 bis 1999 und wieder seit 2009 wird der Maple Leaf auch in Platin geprägt.
Marge
Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufspreis.
margin call
Aufforderung des Brokers zum Nachschuss von zusätzlichem Kapital, wenn der auf einer offenen Terminposition eingetretene Buchverlust einen festgelegten Prozentsatz der Anfangsmarge erreicht (siehe auch fluctuation/variation margin).
Medaille
Nicht für den Geldverkehr bestimmte staatliche oder private Gedenkprägung zu Ehren einer berühmten Persönlichkeit oder aus Anlass eines wichtigen Ereignisses. Die Anfänge der Medaillenkunst gehen bis in die römische Kaiserzeit zurück, während die Blütezeit in das Spätmittelalter fällt. Medaillen eignen sich nicht als Anlageobjekt, da in der Regel hohe Aufgelder – teilweise von einem Vielfachen des Metallwertes – verlangt werden und praktisch kein Markt für den Wiederverkauf existiert, d.h. eine vorgesehene Liquidierung meist nur zum Schmelzwert möglich ist.
Mond
Bildhaftes Zeichen für Silber
Monnaie Lingot d’Or
Französischer Ausdruck für bullion coin.
Münze
Vom Inhaber der Münzhoheit oder in dessen Auftrag geprägtes Zahlungsmittel mit gesetzlich festgelegten Abmessungen, Feingehalt und Nennwert aus Edel- oder anderen Metallen bzw. Legierungen. Ursprung wahrscheinlich in Lydien (7. Jahrhundert v. Chr.).
Münzfuß
Gibt an, wie viele Münzen aus einer bestimmten Menge des Währungsmetalls (Gold oder Silber) geprägt werden.
Münzgold
Goldlegierung, die mindestens 899/1.000 Gold enthält.
Münzpassiergewicht
Toleriertes Mindestgewicht für eine Kurantmünze. Wird dieses unterschritten, ist die Münze nicht mehr vollwertig und muss aus dem Verkehr gezogen werden.
Münzregal
Vom Inhaber der Staatsgewalt ausgeübtes oder verliehenes Recht zur Prägung und Ausgabe von Münzen; dieses Recht war für seinen Inhaber sehr lukrativ, da es ihm den Münzgewinn sicherte.
Münzstätte, Münze
In der Regel staatlicher oder unter staatlicher Aufsicht geführter Betrieb zur Herstellung von sowohl Umlauf-, als auch Edelmetallmünzen. Die Münzstätten sind für die Qualität der von ihnen hergestellten Münzen (Münzmetall, Gewicht und Prägebild) verantwortlich und unterliegen strengen Sicherheitsmaßnahmen.
Münzzeichen
Signatur der Münzstätte auf den von ihr geprägten Münzen. Bis ins 18. Jahrhundert waren Piktogramme als Münzzeichen üblich, seither sind Münzbuchstaben gebräuchlich. In der Bundesrepublik Deutschland haben die Münzstätten folgende
Münzbuchstaben: Berlin – A, München – D, Stuttgart – F, Karlsruhe – G, Hamburg – I.
N
Nachprägung
Private Prägung nicht mehr kursierender Münzen. Strenggenommen handelt es sich um Fälschungen, auch wenn in gewissen Ländern die Herstellung und der Vertrieb solcher Münzen vom Gesetz nicht unter Strafe gestellt wird.
Napoleon
Französische Goldmünze mit dem Bild Napoleons I. oder lI., hat sich in der Folge zum Gattungsbegriff für die seither geprägten französischen Goldmünzen schlechthin entwickelt.
Neuprägung
Durch den Inhaber der Münzhoheit oder in dessen Auftrag vorgenommene Nachprägung einer nicht mehr in Umlauf befindlichen Münze. Als Neuprägung werden auch alle Goldmünzen bezeichnet, welche seit dem Ende des klassischen Goldstandards geprägt werden und praktisch nicht mehr die Funktion eines Zahlungsmittels erfüllen, ungeachtet der Tatsache, dass sie gesetzlich als solche deklariert werden. Diese Münzen sind im Gegensatz zur Nachprägung rechtlich keine Fälschungen.
Nominalwert
Auch Nennwert; der einer Münze aufgeprägte Geldwert; er kann vom Metall- und vom Handelswert der Münze stark abweichen. Dies gilt ganz besonders für Sammler- oder numismatische Münzen.
Numismatik
Das Sammeln von bzw. der Handel mit historischen Münzen.
O
Open Interest
Anzahl der an einer Terminbörse bestehenden offenen Positionen, ausgedrückt in der Anzahl offener Kontrakte, wobei jeweils 1 Kauf und 1 Verkauf als Einheit zählen. Das open interest erlaubt dem Marktanalytiker gewisse Rückschlüsse auf die technische Marktverfassung.
Osmium
Chemisches Element (Metall), Zeichen Os, Ordnungszahl 76 im Periodischen System der Elemente; Atomgewicht 190,2; spezifisches Gewicht 22,58; Schmelzpunkt 3.045 Grad Celsius; Siedepunkt 5.025 Grad Celsius; hauptsächlich Beiprodukt bei der Platinproduktion, wichtigstes Lieferland Südafrika; mit Abstand seltenstes Edelmetall: nachfrageabhängig werden nur ca. 100 kg jedes Jahr ausgebracht. In bestimmten Formen (Osmiumtetroxid) hochgiftig.
Hauptsächliche Verwendung als Industriemetall, u.a. in der Medizin- und Elektronikindustrie.
P
Palladium
Chemisches Element (Metall), Zeichen Pd, Ordnungszahl 46 im Periodischen System der Elemente; Atomgewicht 106,42; spezifisches Gewicht 12,02; Schmelzpunkt 1.554 Grad Celsius; Siedepunkt 2.940 Grad Celsius; hauptsächlich Beiprodukt bei der Platin- und Nickelproduktion; wichtigste Lieferländer Südafrika und Russland.
Hauptsächliche Verwendung als Industriemetall, vor allem in der Autoindustrie (für Katalysatoren), sowie in der Elektronikindustrie.
Physischer Goldmarkt
Bezeichnung für den traditionellen, vorwiegend in Europa (Zürich und London) verwurzelten Goldmarkt, in welchem das Gold gegen Kasse in Form von effektiven Barren gehandelt wird, im Gegensatz zum amerikanischen Futures Market, wo nur ein Bruchteil der abgeschlossenen Kontrakte bei Fälligkeit durch Lieferung erfüllt wird. Daher wird oft vom amerikanischen Terminmarkt als „Papiermarkt“ gesprochen.
Platin
Chemisches Element (Metall), Zeichen Pt, Ordnungszahl 78 im Periodischen System der Elemente; Atomgewicht 195,08; spezifisches Gewicht 21,45; Schmelzpunkt 1.772 Grad Celsius; Siedepunkt 4.170 Grad Celsius; Produktion im Tage- und Untertagebau; wichtigstes Lieferland Südafrika, deutlich vor Russland.
Hauptsächliche Verwendung als Industriemetall, u.a. in der Auto- und Elektronikindustrie (Katalysatoren, Sensoren, Festplatten), sowie in der chemischen und petrochemischen Industrie (Prozesskatalysatoren, Laborgeräte).
Prämie
Aufpreis oder Aufschlag, welchen der Terminkurs gegenüber dem Kassakurs aufweist. In Ausnahmesituationen wie z.B. einem vorübergehenden akuten Mangel an sofort lieferbarer Ware kann die Prämie negativ (Abschlag) sein, d.h. der Kassapreis steigt über den Terminpreis. Siehe auch Contango/Backwardation.
R
Rhodium
Chemisches Element (Metall), Zeichen Rh, Ordnungszahl 45 im Periodischen System der Elemente; Atomgewicht 102,905; spezifisches Gewicht 12,41; Schmelzpunkt 1.966 Grad Celsius; Siedepunkt 3.760 Grad Celsius; hauptsächlich Beiprodukt bei der Platinproduktion, wichtigstes Lieferland Südafrika, jährliche Ausbringung zwischen 20 und 30 Tonnen
Hauptsächliche Verwendung als Industriemetall, vor allem in der Automobilindustrie (für Abgaskatalysatoren), sowie in Form von Legierungen zusammen mit Platin in der Glasindustrie und für Prozesskatalysatoren in der chemischen Industrie.
Rohgold
Gold in Barren, Staub oder Körnern, die als Produkte der Goldextraktion anfallen. Praktisch alle Rohgolde enthalten mehr oder weniger große Legierungsanteile anderer Metalle.
Ronden/Rondellen
Aus Bändern ausgestanzte Rohlinge, welche für Münzprägungen Verwendung finden.
Rotgold
Legierung bestehend z.B. aus 750 Teilen Gold und 250 Teilen Kupfer.
Ruthenium
Chemisches Element (Metall), Zeichen Ru, Ordnungszahl 44 im Periodischen System der Elemente; Atomgewicht 101,07; spezifisches Gewicht 12,45; Schmelzpunkt 2.310 Grad Celsius; Siedepunkt 4.050 Grad Celsius; hauptsächlich Beiprodukt bei der Platinproduktion, wichtigstes Lieferland Südafrika, sehr selten: jährliche Produktion schwankt zwischen 20 und 30 Tonnen.
Hauptsächliche Verwendung als Industriemetall, u.a. in der Luftfahrt, in der Elektronikindustrie für die Beschichtung von Festplatten und in der Photovoltaik.
S
Scheidung
Metallurgische Zerlegung von Legierungen – vor allem Edelmetallen – in ihre Bestandteile. Die Gold-Silber-Scheidung wurde bis zum ausgehenden Mittelalter vor allem durch Hinzufügen von Schwefel bzw. Schwefelantimon (zur Bindung des Silbers) durchgeführt; heute werden verschiedene Verfahren benutzt, unter anderem die Schmelzraffinierung und besonders die elektrolytische Raffination.
Scrap
Jede Art von Edelmetall in nicht handelsüblicher Form und Feinheit, z.B. Industrieabfalle, eingeschmolzener Schmuck oder sonstige Gegenstände.
Short
Offene Verkaufsposition am Terminmarkt. Ein Marktteilnehmer geht oder ist short, wenn er auf Termin verkauft bzw. eine Verkaufsposition auf Termin hält, oder mit anderen Worten leer verkauft in der Hoffnung, sich bei tieferen Preisen billiger eindecken zu können und so einen Gewinn zu erzielen. Siehe auch long.
Silber
Chemisches Element (Metall), Zeichen Ag, Ordnungszahl 47 im Periodischen System der Elemente; Atomgewicht 107,868; spezifisches Gewicht 10,49; Schmelzpunkt 961,9 Grad Celsius; Siedepunkt 2.162 Grad Celsius; hauptsächlich Beiprodukt bei der Produktion von Gold und NE-Metallen, mit Abstand häufigstes Edelmetall: jährliche Produktion über 25.000 t. Silber weist die höchste elektrische und thermische Leitfähigkeit aller Metalle auf.
Hauptsächliche Verwendung als Industrie- (u.a. im Bereich der Elektronik-, Foto- und Photovoltaikindustrie) -, Schmuck- und Investmentmetall.
Solidus
Lateinisch; massives, gediegenes Goldstück; im Jahr 312 von Kaiser Konstantin dem Großen in Byzanz an Stelle des weströmischen Aureus eingeführt. Der Solidus (4,55 g) war weit verbreitet und wurde auch in Europa zur beliebtesten Handelsmünze seiner Zeit. Er verschwand erst durch die Münzreform Kaiser Karls des Großen aus dem abendländischen Geldwesen; im Orient behielt er seine Bedeutung bis ins 13. Jahrhundert.
Sonne
Bildhaftes Zeichen für Gold
Spotpreis
Preis für Edelmetall zur sofortigen (d.h. am zweiten Werktag nach Geschäftsabschluss) Lieferung (auf Konto oder physisch) und Bezahlung.
Spezifisches Gewicht von Gold
Gold ist nach seinem spezifischen Gewicht das sechstschwerste Metall. Das spezifische Gewicht von Gold beträgt bei 20 Grad Celsius 19,297 g/cm3. Ein Kilogramm Gold entspricht demzufolge einer Goldkugel von nur 4,6 cm Durchmesser, bzw. der Größe eines modernen Smartphones. Eine Tonne Gold passt in einen Würfel mit einer Kantenlänge von rund 37,3 cm. Alles geförderte Gold der Welt, knapp 200.000 Tonnen, würde einen Würfel mit einer Kantenlänge von gerade einmal 21,6 Metern ergeben.
Stoploss order
Auftrag des Kunden an den Broker oder die Bank, eine Hausse- oder Baisse-Position zur Begrenzung eines Kursverlustes bestmöglich zu liquidieren, sobald der Kurs auf einen bestimmten Wert fällt. Diese Praxis ist auf den arenterminmärkten infolge der oft heftigen Kursschwankungen sehr verbreitet.
Swap
Eine Kombination aus zwei zusammenhängenden Geschäften. Es gibt verschiedene Art von Swaps: den Terminswap als Kombination eines Kassegeschäftes und eines Termingeschäftes, Standortswaps, oder auch Qualitätsswaps.
Switch
Glattstellung einer offenen Terminposition gegen Neueingehen einer ebensolchen Position zu einem späteren Termin.
T
Terminmarkt/Terminbörse
Börse, an der Wertpapiere, Währungen und Waren auf Termin gekauft und verkauft werden können. Am Terminmarkt wird u.a. auch Edelmetalle in der Form von Futures und/oder Optionen gehandelt. Siehe auch Futures Market.
Terminpreis/Termingeschäft
Edelmetallpreis/-handelsgeschäft zur späteren Erfüllung (nach dem zweiten Werktag nach Abschluss).
Tscherwonez
Russische Goldmünze mit einem Nennwert von 10 Rubel und gesetzlicher Zahlungskraft. Erstmals 1923 als Kursmünze geprägt. Periodisch seit 1975 nachgeprägt. Feingewicht: 7,74 g.
U
Unze
Traditionelles angelsächsisches Gewichtsmaß; siehe auch Feinunze.
US-Treasury
Amerikanisches Finanzministerium. Verwaltet auch die Goldreserven der USA in Höhe von derzeit rd. 8.200 t. Vom 2.1. 1975 bis 1.11.1979 versteigerte die US-Treasury im Zuge der Demonetisierung des Goldes 15,8 Mio. oz. Gold (rd. 490 t).
V
Variation margin
Variation Margin ist eine Zahlungsverpflichtung oder-gutschrift im Handel mit Futures (standardisierten, börsengehandelten Termingeschäften). Im Falle von Kursverlusten wird die Variation Margin zur Zahlung fällig, wenn die Initial Margin (ursprüngliche Sicherheiten-Zahlung) durch eine entsprechende Preisbewegung aufgebraucht ist. Bei einer positiven Preisbewegung wird die Variation Margin als Gutschrift dargestellt.
Volume
Umsatz an den Terminbörsen, ausgedrückt in Anzahl Kontrakten. Je ein Kauf- und ein Verkaufskontrakt bilden eine Umsatzeinheit.
Vreneli
1897 erstmals verwendetes Münzbild für die schweizerische 20-Franken-Goldmünze. Die Bezeichnung hat sich in der Folge zum Gattungsbegriff für alle schweizerischen Goldmünzen entwickelt. Feingewicht: 5,8 g.
W
Weißgold
Legierung bestehend z.B. aus 750 Teilen Gold, 150 Teilen Nickel und 100 Teilen Kupfer. Der Kupfer-Nickel Anteil kann auch durch eine höherwertige Legierung mit Platin-, Palladium-, Silberanteilen ersetzt werden.
Wiener Philharmoniker
Der Wiener Philharmoniker, oft kurz Philharmoniker, ist eine österreichische Anlagemünze aus Edelmetall. Der goldene Philharmoniker wurde erstmals 1989 herausgegeben. Seit 2008 wird auch eine Version in Silber, seit 2016 eine Platinversion angeboten.
Witwatersrand
Lagerstätte in Südafrika, welche die weltweit größte bekannte Goldansammlung enthält. Seit Entdeckung der Witwatersrand-Lagerstätte im Jahre 1886 wurden insgesamt rund 47.000 Tonnen Gold gefördert.
Z
Zahngold
Eine Reihe von Goldlegierungen mit besonders guter Gießbarkeit und hoher Festigkeit, die für die Dentaltechnik entwickelt wurden.